Für Cudlin und seine Mannschaft vom Team Weber-Diener um Techniker Kurt Stückle wurde das Wochenende in Schleiz zu einer schweisstreibenden Angelegenheit. Temperaturen um die 30 Grad forderten Mensch und Maschine alles ab. «Die Strecke an sich ist schon sehr anstrengend», erklärte Cudlin. «Das wird im Rennen ein echter Fitness-Test. Der Kawasaki kommt das einigermassen entgegen, da man sie nicht mit so einem extremen Körpereinsatz fahren muss wie andere Motorräder.»
Im Training arbeitete die Mannschaft vor allem an der Balance der ZX10R. «Als wir etwas mehr Gewicht auf’s Hinterrad gebracht haben, wurde es mit den Unruhen im Fahrwerk bessern und wir wussten, in welche Richtung wir arbeiten mussten. Im Qualifying war sie noch etwas wild und ist mehr mit mir als ich mit ihr gefahren.» Nach dem zehnminütigen Superpole-Training, an dem die ersten Neun aus den beiden Qualifyings die Startaufstellung ermitteln, wurde es für Cudlin Rang 8.
Im Rennen ging es für den Australier einen Platz weiter nach vorne. Nicht ganz das Wunschergebnis des ehrgeizigen Piloten und seiner Truppe, aber auch nach der anstrengenden Fahrt bei brütender Hitze fand er positive Aspekte. «Am Anfang konnte ich den Speed gut mitgehen und kam an einigen Jungs vorbei», beschreibt er sein Rennen. «Natürlich habe ich versucht, die Position zu halten, bekam aber ein paar Probleme, als der Anfangs-Grip weg war.»
Im zweiten Rennen, bei dem das Thermometer noch ein wenig höher geklettert war als am Vortag, holte Cudlin den neunten Rang. «Wir haben im Warm-up, in dem Damian die viertschnellste Zeit fahren konnte, noch eine andere Fahrwerksabstimmung getestet», schildert Bischoff die Abläufe. «Anschliessend hatten wir das Gefühl, es sei besser und sind in diese Richtung weitergegangen. Das Risiko war uns bewusst. Leider war es nicht ganz optimal. Aber wir befinden uns ja quasi noch immer in der Testphase und wenn man nichts probiert, kann man auch nicht vorwärts kommen.»
Alex Phillis war am Samstag mit einem stark geprellten linken Schlüsselbein unterwegs. «Am Freitag beim freien Training ist mir in der letzten Sitzung in Kurve 3 das Vorderrad eingeklappt.» Das Rennen nahm der Australier von Superstock-Startplatz 12 aus in Angriff. Auch das Rennen wurde nicht ganz leicht für Phillis. «Meine Schulter hat doch ziemlich geschmerzt», gab er nach Platz 8 in der Superstock-Wertung zu. «Ausserdem hatte mit etwas wenig Grip am Hinterrad zu tun.» Im zweiten Renne lief es für Phillis nach seinem Sturz schon wieder besser und er holte mit Rang 9 ein weiteres Top-Ten-Ergebnis. «Er war schneller als noch im ersten Rennen», lobte Bischoff. «Nach dem Sturz hat er am Sonntag wieder mehr Vertrauen gefasst.»
Für das Team Weber-Diener-Racing geht es mit der SUPERBIKE*IDM nach einer dreiwöchigen Pause vom 8. bis 10. August weiter. Dann führt die Reise der Kawasaki-Mannschaft ins niederländische Assen.
Ergebnis Rennen 1
1. Max Neukirchner/D
2. Javier Fores/SP
3. Markus Reiterberger/D
7. Damian Cudlin/AUS
20. Alex Phillis/AUS
Ergebnis Rennen 2
1. Max Neukirchner/D
2. Javier Fores/SP
3. Markus Reiterberger/D
9. Damian Cudlin/AUS
22. Alex Phillis/AUS
Punktestand nach 10 von 16 Rennen
Superbike
6. 83 Punkte Damian Cudlin/AUS
Superstock
6. 102 Punkte Alex Phillis/AUS